hier Bildungsbüro im FB 27
Die Aufgaben des
Bildungsbüros im FB 27 werden unverändert weitergeführt.
Sachverhalt
Im
Rahmen der Aufgabenanalyse 2023 ist die Verwaltung beauftragt worden, die
Aufgabe „Bildungsbüro“ zu evaluieren und den Fachausschuss über das Ergebnis zu
unterrichten.
Im
Rahmen der Vorbereitung eines Haushaltssicherungskonzepts für das Haushaltsjahr
2024 ist nach der politischen Beratung am 30.03.2023 in der Personalentwicklungskommission
beschlossen worden, diese Aufgabe zu evaluieren, um die Notwendigkeit der
Fortführung zu prüfen. Die Evaluation findet nach Vorgaben des Fachdienstes
Service und Wahlen statt.
1.Aufgabe
a)
Ergebnisse und Wirkungen
Was
soll mit dieser Aufgabe erreicht werden? Welches Ziel wird damit verfolgt?
Das
Bildungsbüro des Landkreises Nienburg/Weser hat seit seiner „Gründung“ im Jahr
2012 mehrere organisatorische Veränderungen erfahren, was unter anderem der
veränderten Förderlandschaft auf Bundes- und Landesebene geschuldet ist. Aktuell ist das Bildungsbüro dem Fachbereich 27
zugeordnet.
Der
eigentliche Auftrag, der mit der Implementierung von Bildungsbüros in Niedersachsen
verbunden war, ist jedoch gleich geblieben:
Bildung
hat eine Schlüsselfunktion in unserer Gesellschaft. Bildung ist die Voraussetzung
für den Zugang zum Arbeitsmarkt, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und
dafür, dass die Menschen eigene Beiträge für unser Land und unsere Gesellschaft
leisten können.
Das Land Niedersachsen trägt einen Teil der
Finanzierung in Form einer kapitalisierten Stelle. Den Bildungsbüros in Niedersachsen werden bezüglich
der Aufgabenschwerpunkte keine festen Vorgaben gemacht, so dass die Landkreise
sehr frei in der Ausgestaltung der Inhalte sind. Dies spiegelt sich
insbesondere in der organisatorischen Ansiedlung des Bildungsbüros in der
jeweiligen Verwaltung wider. So sind eine Reihe von Bildungsbüros in der
Abteilung oder dem Fachdienst „Wirtschaftsförderung“ angesiedelt. Andere
Bildungsbüros sind Teil des Schulamtes.
Im
Landkreis Nienburg ist Aufgabe und Ziel des Bildungsbüros, vorhandene Bildungsressourcen
zu nutzen, zu stärken und auszubauen, um den ländlich geprägten Landkreis
Nienburg aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht (u.a. auch Fachkräftesicherung)
als Wohn- und Arbeitsort langfristig attraktiv zu gestalten und zukunftsfähig
aufzustellen. Die strukturierende und koordinierende Arbeit als Aufgabe des
Bildungsbüros dient dazu, ganzheitliche Teilhabe an Bildung zu erfassen, diese
bereitzustellen und zu ermöglichen.
Durch
ein abgestimmtes Bildungsangebot der verschiedenen relevanten Institutionen und
Akteur: innen, soll möglichst vielen Menschen eine gelingende Bildungsbiographie
und gelungenes lebensbegleitendes Lernen ermöglicht werden. Hierfür ist es
erforderlich, durch eine intensive Netzwerkarbeit die Zusammenarbeit zu
stärken, um ein professionelles Übergangsmanagement zu etablieren. Dadurch
werden die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt und eingesetzt.
Das
Bildungsbüro ist in verschiedenen Handlungsfeldern tätig. Derzeit sind es:
-
Übergang
Schule-Beruf
-
Bildungsbedarfe /Fachkräftesicherung
-
Informelle Bildung (Persönlichkeitsbildung und Heimatkunde)
-
Angebote für unterschiedliche Zielgruppen
-
Digitalisierung/digitale Bildung (Digitalität)
-
Datensammlung zum Thema Bildung
Zur Messung der Wirksamkeit werden Evaluationen
durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse werden durch Veröffentlichungen
transparent gemacht.
Die Handlungsfelder werden durch die Lenkungsgruppe
Bildungskoordination, bestehend aus der Bildungskoordinatorin und dem Bildungsmonitorer,
der VHS-Leitung, der Geschäftsführung des Jobcenter im Landkreis Nienburg,
einer Vertretung des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung, der Leitung
der IHK-Geschäftsstelle Nienburg, der Geschäftsführung der
Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte, der Geschäftsführung der WIN,
Vorsitz der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nienburg – Verden, einer
Vertretung der Landwirtschaftskammer mit Schwerpunkt der Arbeitnehmer- und
Arbeitgeberberatung, die unter dem Vorsitz der Leitung des Dezernates II tagt,
festgelegt und
anhand aktueller Bedarfe erweitert.
Welche Wirkung wird tatsächlich erreicht?
Die
unterschiedlichen Handlungsfelder werden – nach Rücksprache mit der Dezernentin
Frau Woltert und der Lenkungsgruppe Bildungskoordination - durchgängig
wahrgenommen und stellen einen laufenden Prozess dar. Die Gewichtung ändert
sich anhand der Bedarfe.
Das
Bildungsbüro hat seine Schwerpunkte in den letzten Jahren daher auf die Handlungsfelder
-
Übergang
Schule-Beruf
-
Bildungsbedarfe /Fachkräftesicherung
-
Digitalisierung/digitale Bildung (Digitalität)
gelegt.
Zur Verdeutlichung der beabsichtigten und erzielten
Ergebnisse soll folgende Ausgangssituation herangezogen werden:
Die IHK und die Kreishandwerkerschaft tragen seit
Jahren öffentlich vor, dass sich aus ihrer Sicht zu wenig Schulabgänger –
insbesondere mit allgemeiner oder Fachhochschulreife – für die duale Ausbildung
interessieren. Zudem berichten die Teilnehmer der Arbeitsgeberorganisationen,
wie auch das Jobcenter und die Agentur für Arbeit, dass die Schüler:innen keine
konkrete Vorstellung über den eigenen beruflichen Werdegang – beginnend mit
einer Ausbildung oder einem Studium – hätten.
Dieser Vortrag wurde zum Anlass genommen, um einer
jährliche Abfrage der Schüler:innen im Landkreis Nienburg zu initiieren, die
erfragt, was die Schüler:innen nach dem Ende ihrer Schulzeit vorhaben.
Auf die Ergebnisse aufbauend wurden und werden
durch das Bildungsbüro in Zusammenarbeit den in der Lenkungsgruppe
Bildungskoordination vertretenen Mitglieder neue Formate entwickelt oder
begleitet.
Insbesondere zum Thema Berufsorientierung wurde eine
Vielzahl von Formaten entwickelt, z.B.
- Digitale Lernallianzen
- digitale Ausbildungsbotschaften
- meet the expert
- Berufe schnuppern
Über mehrere Jahre hinweg hat im Rahmen der oben
beschriebenen Umfrage des Bildungsbüro jede:r zehnte Schüler:in nicht gewusst,
was er oder sie nach dem Schulabschluss machen will.
Mittlerweile sind es nur noch 4,1% der
Schüler:innen, die nicht wissen, was sie nach dem Schulabschluss machen wollen.
Neben dem Handlungsfeld „Übergang Schule-Beruf“
spielt das Handlungsfeld „Bildungsbedarfe/Fachkräftesicherung“ eine sehr große
Rolle in der Arbeit des Bildungsbüros. Nachdem durch eine vom Bildungsbüro
initiierte und über den Verteiler der Agentur für Arbeit ausgegebene Befragung
von Unternehmen ausgewertet wurde, konnte die Broschüre „Bedarf erkannt,
Angebot genannt“ erstellt und an die teilnehmenden Betriebe versandt werden.
Die Broschüre ist auch online abrufbar.
Neu aufgenommen wurde die Entwicklung von Maßnahmen
zur Fachkräftesicherung in Sozial- und Erziehungsberufen sowie die
Fortentwicklung der Informationsmöglichkeiten über Weiterbildungs- bzw.
Qualifizierungsangebote für Arbeitnehmer:innen und –geber:innen über einen
einheitlichen Internetauftritt.
Die o.g. Maßnahmen kann man unter den Oberbegriff
„Fachkräfteentwicklung“ fassen.
Daneben greift das Bildungsbüro aktuelle Bedarfe
auf und entwickelt die passenden Maßnahmen. So verhält es sich mit dem Thema
Digitalität. Während der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass Personen, die
über geringe digitale Kompetenzen verfügten, von der Interaktion mit anderen
Menschen weitestgehend abgeschnitten waren. Daraus folgte eine Befragung der
Personengruppe 60+ im Kreisgebiet, die die digitalen Kenntnisse und
Bildungsbedarfe abfragte. Nach Auswertung der ausgefüllten Fragebögen wurde der
bereits mehrfach in der Presse beworbene Bildungsurlaub „Digitallots:in“
durchgeführt, so dass in nahezu jeder kreisangehörigen Gemeinde ein Angebot für
die hilfesuchenden Bürger: innen vorgehalten werden kann.
Darüber hinaus wurden aufgrund der zurückgemeldeten
Bildungsbedarfe verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, insbesondere zum
„Online-Banking“ und zum „E-Rezept“.
b)
Dienstleistungen und Angebote
Wie
oft wird diese Aufgabe pro Jahr wahrgenommen bzw. nachgefragt
Die
unterschiedlichen Handlungsfelder werden – nach Rücksprache mit der Dezernentin
und der Lenkungsgruppe Bildungskoordination - durchgängig wahrgenommen und
stellen einen laufenden Prozess dar. Die Gewichtung ändert sich anhand der
Bedarfe. Somit unterliegen die Handlungsfelder einer fortlaufenden Prüfung
durch die Akteur:innen der Lenkungsgruppe. Die Themen werden hier je nach
Bedarf und Dringlichkeit neu priorisiert.
Das Bildungsbüro hat sich zu einem festen
Ansprechpartner für die internen und externen Akteure entwickelt. Frau Eckhardt
entwickelt und begleitet nicht nur die o.g. Formate, sondern wird auch zu einer
Reihe von Veranstaltungen eingeladen und ist Mitglied verschiedener Netzwerke.
Exemplarisch können folgende
Formate/Projekte/Arbeitsgruppen genannt werden:
- Austauschrunde der Sprachkursträger
- business4school
- Zukunftsforum (ehemals Kollaborationszentrum,
DEULA)
- LAG Weserleiter
- Zukunftsregion Weserleiter plus
- CTC Lenkungsgruppe sowie Unter-AG
Stimmt die Definition der Aufgabe in Bezug auf das
gewünschte Ziel?
Grundsätzlich stimmt die Definition der Aufgabe in
Bezug auf das gewünschte Ziel überein. In den vergangenen drei Jahren lag der
Schwerpunkt, wie bereits ausgeführt, in
den Handlungsfeldern Übergang Schule – Beruf und Fachkräftesicherung. Dies
spiegelt die gesamtgesellschaftlichen Schwerpunkte ab. Es wäre jedoch wünschenswert,
wenn sich das Bildungsbüro zukünftig anderen Bereichen, wie bspw. der
kulturellen Bildung oder der Demokratiebildung, mehr widmen könnte. Hierfür
reichen die personellen Ressourcen jedoch nicht aus.
Wie ist aus Ihrer Sicht die Kundensicht auf die
Leistungen?
Die
in den Handlungsfeldern entwickelten Maßnahmen sind entweder eine Reaktion auf
aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen (z.B. Digitale Bildung) oder basieren
auf den in der Lenkungsgruppe Bildungskoordination diskutieren
Herausforderungen (Transformation, Berufsorientierung).
Die
entwickelten Maßnahmen und Projekten werden gut angenommen. Durch die jährliche
Schüler:innenbefragung ist zumindest messbar, dass die Projekte im Zusammenhang
mit der Berufsorientierung positive Ergebnisse erzielt haben und die „Kunden“
entsprechend zufrieden sind. Auch die Rückmeldungen der Digitallots:innen und
die Resonanz auf die angebotenen Kurse lassen darauf schließen, dass die Kunden
sich diese Angebote benötigt haben.
Kann
die Aufgabe eingeschränkt werden?
Die
Aufgabe kann nicht eingeschränkt werden. Bildung hat einen hohen Stellenwert in
der Gesellschaft. Wie bereits oben angedeutet, wäre es wünschenswert, wenn die
Aufgabe nicht größtenteils auf zwei Handlungsfelder begrenzt werden müsste, sondern
vielmehr dem vielschichtigen Bildungsbegriff mehr Rechnung getragen werden
könnte.
Was
können wir an der Aufgabe bzw. dem Angebot zielgruppenorientiert ändern?
Die
Aufgabe des Bildungsbüros, die ganzheitliche Teilhabe an Bildung zu erfassen,
diese bereitzustellen und zu ermöglichen, sollte keinesfalls abgeändert werden.
Hinsichtlich
der Angebote erfolgt eine kontinuierliche Evaluation der Handlungsfelder durch
die Bildungskoordinatorin, flankiert durch die Dezernentin (regelmäßiger jour
fixe) und die Lenkungsgruppe. Dadurch werden erfolgreiche (=wirksame) Angebote
beibehalten, angepasst oder ausgebaut. An Projekten, die nicht mehr zeitgemäß
sind, schon die vollständige Wirkung entfalten konnten oder aus Sicht der
Lenkungsgruppe Bildungskoordination nicht wirksam sind, wird von Seiten des
Bildungsbüros nicht aktiv mitgewirkt oder die Maßnahmen werden beendet.
Welchen
Umfang soll das Angebot haben, damit es das Ausmaß gewünschter Wirkung
erreicht?
Eine
weitere Stelle für Projektarbeiten (Bildungsmanager: in für Projektplanung und
Mittelakquise, Umsetzung von Projekten, Evaluation, z.B. Übergang Schule-Beruf,
Berufe schnuppern…) ist sinnvoll, um Ideen zu verwirklichen. Der Ist-Stand an
Personalstellen ist mindestens zu erhalten. Synergieeffekte sind durch eine
auch weiterhin enge Verzahnung mit dem Kreismedienzentrum und der vhs sicher zu
stellen.
Kann
das Angebot wegen des Rückgangs der Nachfrage oder der Fallzahlen eingeschränkt
werden?
Das
Angebot kann nicht wegen eines Rückgangs oder sinkender Fallzahlen eingeschränkt
werden. Es ist auch nicht ersichtlich, inwiefern beim Thema Bildung, die
Nachfrage zurückgehen sollte. Vielmehr zeigt sich, dass der Bedarf stetig gewachsen
ist. Hier gilt es Prioritäten in der Bearbeitung der Handlungsfelder zu setzen.
Kann
das Angebot entfallen, weil es von einem Dritten angeboten wird? Müssen wir
unser Angebot zurückfahren, weil wir übererfüllen? Welcher Schaden/welches
Risiko besteht, wenn es nicht mehr angeboten wird?
Es
gibt keine vergleichbaren Angebote und es findet keine Übererfüllung statt. An
Dritte kann das Angebot nicht ausgelagert werden. Das Bildungsbüro profitiert
von seiner Anbindung an die Kreisverwaltung und den damit vertrauensvollen
Austausch.
Es
gibt keine vergleichbare Institution im Landkreis, die die strukturierende und
koordinierende Tätigkeit des Bildungsbüros wahrnimmt. Ergebnisse / Wirkungen
sowie Dienstleistungen/Angebote würden somit entfallen. Auf die spezifischen
Bedürfnisse der Bürger:innen und Unternehmen im Landkreis Nienburg könnte nicht
mehr eingegangen werden und passende Angebote könnten nicht entwickelt werden.
Es wäre fraglich, dass der Landkreis Nienburg aus gesellschaftlicher und
wirtschaftlicher Sicht als Wohn- und Arbeitsort langfristig attraktiv gestaltet
würde und es würde die Chance verpasst, den Landkreis zukunftsfähig
aufzustellen. Für die Außenwirkung des Landkreises ist das Bildungsbüro somit
ein effektives Instrument, um die Relevanz des Bildungsthemas
öffentlichkeitswirksam anzugehen.
c) Prozesse/Strukturen
In
welcher Form müssen wir diese Aufgabe/Dienstleistung anbieten?
Lässt
sich die Aufgabe durch den Einsatz von Technik/Prozessoptimierungen effizienter
erbringen?
Die
Aufgabe an sich lässt sich nicht durch den Einsatz von Technik / Prozessoptimierungen
effizienter erbringen. Jedoch können technische Tools eine Erleichterung
darstellenDie vom Bildungsbüro betriebene Netzwerkarbeit kann durch den Einsatz
von Technik/Prozessoptimierungen nicht effizienter erbracht werden.
Wie
lässt sich die Aufgabe strategisch unter
Standard-/Produktanpassungen/Leistungsverzeichnis oder Setzung von Prioritäten
optimaler ausrichten?
Eine
Prioritätensetzung erfolgt kontinuierlich, dadurch ist die Aufgabe optimal ausgerichtet.
Müssen
wir alles selber machen?
Die
in den Handlungsfeldern erarbeiteten Maßnahmen werden nicht ausschließlich vom
Bildungsbüro umgesetzt. Die durch das Bildungsbüro aufgebauten internen und
externen Kooperationen werden zur bestmöglichen Erfüllung des Maßnahmenziels
eingebunden und in die Verantwortung genommen. Somit werden die Ressourcen der
Netzwerkpartner vom Bildungsbüro genutzt. Die Bildungskoordinatorin ist aber
die Schnittstelle bei den Bildungsprozessen in den genannten Handlungsfeldern.
Sind
interne Kooperationen erforderlich, sinnvoll oder möglich?
Es
erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum, der vhs und der
Regionalentwicklung. Eine interne Lenkungsgruppe (bestehend aus den FBLen des
Dez. II sowie der FBL Regionalentwicklung und des Jobcenters) existiert seit
Mai 2023. Diese wird durch die Bildungskoordinatorin moderiert.
Wie
gestalten sich Schnittstellen und wie können sie reduziert/besser abgestimmt
werden?
Es
gibt gute kommunikative Wege, die etabliert sind. Arbeit an Schnittstellen ist
Kernaufgabe des Bildungsbüros.
Kann
die Leistung durch interkommunale Zusammenarbeit optimiert bzw. wirtschaftlicher
erbracht werden?
Eine
engere Verzahnung mit der Bildungsarbeit in den Kommunen ist zielführend und
wird, z.B. beim Projekt Digitallots:innen, bereits praktiziert. Ein
wirtschaftlicher Vorteil für den Landkreis
ist dadurch (derzeit) in ersten Ansätzen beim Projekt Digitallots:innen
in einzelnen Kommunen durch deren Sach- und Personaleinsatz gegeben.
Die
Mitwirkung in überregionalen Netzwerken wird bereits betrieben. Zum Beispiel
erfolgt zur Fachkräftesicherung die Zusammenarbeit bei REK Weserbergland+.
Eine
Zusammenlegung der Aufgabe ist aufgrund der lokalen Besonderheiten und der
Stärkung des lokalen Raums nicht möglich.
Welche
Kooperationen sind mit Externen erforderlich, sinnvoll und möglich?
Die
vom Bildungsbüro identifizierten Bildungsbedarfe kann oftmals nicht mit den eigenen
Ressourcen begegnet werden. Zudem weisen auch die Mitglieder der Lenkungsgruppe
auf Bildungsbedarfe hin. Daher werden externe Kooperationen von Anfang
mitgedacht, um so die eigene Aufgabe bestmöglich zu erfüllen und die Ziele zu
erreichen.
Das
Bildungsbüro arbeitet mit den Fachbereichen des Dezernates zusammen und daher
über die eigenen Netzwerke auf eine Vielzahl von Kooperationspartnern zurückgreifen,
z.B. die Mitglieder der Lenkungsgruppe
Bildungskoordination, das RZI - Regionale Beratungs- und Unterstützungszentren
Inklusive Schule, NLQ – Niedersächsisches Landesinstitut für
Qualitätsentwicklung, Bildungsträger: innen, Kommunen,
MigrantInnenselbstorganisationen, Schulen u.v.a.
Welche
Dritten können diese Leistung auch anbieten?
Der
Verwaltung sind keine Anbieter bekannt.
Was
haben Sie konkret wann unternommen, um mit Dritten zu kooperieren?
Um
mit Dritten zu kooperieren gibt es proaktives Aufsuchen vorhandener Arbeitskreise,
Initiierung von neuen Arbeitskreisen sowie Vernetzung vorhandener Arbeitskreise
um Synergieeffekte zu schaffen und Doppelungen zu vermeiden.
Welches
Ergebnis hatten die Gespräche mit Dritten?
Die
entstandene Vernetzung trägt dazu bei, dass im Rahmen von neuen Projekten, die
zur Erfüllung der Aufgabe beitragen, auf neue Kooperationspartner zurückgegriffen
werden kann und somit die zu erledigenden Aufgaben und Kosten auf mehrere
Kommunen/Behörden/Institutionen verteilt werden.
Können
wir bei der Projektgestaltung von anderen Kommunen, Privaten oder anderen
Institutionen lernen?
Ein
Lerneffekt erfolgt durch den Austausch mit anderen Bildungsbüros, v.a. aber
durch die Zusammenarbeit mit der Transferagentur Niedersachsen.
Weiterhin
trägt der kontinuierliche Austausch mit den Kooperationspartnern zu neuen
Impulsen bei.
d) Ressourcen
Wie
hoch ist die finanzielle Gestaltbarkeit bei der Aufgabe?
Im
Wesentlichen werden nur die Personalkosten aus dem Haushaltsprodukt getragen
und seit 2024 auch der Mitgliedsbeitrag für die Transferagentur. Bei der Umsetzung
der Maßnahmen der verschiedenen Handlungsfelder ist man auf die Produkte der
Fachbereiche, finanzielle Beteiligung der Kooperationspartner und Landes- bzw.
Bundesförderung angewiesen.
Die
finanzielle Gestaltbarkeit hängt also von der Bereitschaft Dritter ab.
Sind
die beteiligten Personen ausreichend qualifiziert?
Die
beteiligten Personen sind ausreichend qualifiziert.
Wie
wird die Aufgabe finanziert?
Die
Finanzierung läuft als kapitalisierte Stelle für die Bildungskoordinatorin
durch das Kultusministerium des Landes Niedersachsen, Bildungsmonitorer und
Verwaltungsstunden werden durch Eigenmittel des LK (vhs-Etat, FB 27)
aufgebracht.
Können
(zusätzliche) Ressourcen innerhalb und außerhalb für die Aufgabe generiert
werden?
Siehe
Frage zur finanziellen Gestaltbarkeit.
Bislang
wurden von Förderprogrammen Abstand genommen, die eine Aufstockung des
Personals des Bildungsbüros nach sich gezogen hätte, da hier immer eine Eigenbeteiligung
des LK erforderlich (z.B. beim Förderprogramm Bildungskommune) gewesen wäre.
Wird
das Angebot durch gesetzliche Vorgabe in der Wirtschaftlichkeit begrenzt? D.h.
werden Alternativen ausgeschlossen, die eine noch wirtschaftlichere
Leistungserstellung erlauben würden?
Es
gibt keine vergleichbaren Alternativen zum Angebot.
2. Bewertung der Verwaltung
Das
Bildungsbüro ist, wie oben ausführlich dargestellt, ein wesentliches
gestaltendes Element der Bildungslandschaft im Landkreis und hat
Schnittstellenfunktion innerhalb und außerhalb der Kreisverwaltung, wie sich
insbesondere an der internen und externen Lenkungsgruppe zeigt. Die
wahrgenommenen Aufgaben dienen neben Bildungsfragen zum Thema lebenslangen
Lernens auch der Gewinnung und Sicherung von Fachkräften. Personell ist das Bildungsbüro
im Vergleich zu anderen Landkreisen eher schwach aufgestellt, erfüllt dennoch
vollumfänglich seine Aufgaben und ist niedersachsenweit von der Transferagentur
Niedersachsen als best practise in Veröffentlichungen publiziert worden. Auch
die Auszeichnung „Bildung mit Plan“ wurde von der Transferagentur bereits an
den Landkreis dank der Arbeit des Bildungsbüros verliehen. Die Aufgabe
Bildungsbüro sollte somit fortgeführt werden. Aufgrund der geringen
Stellenanteile muss bei der Initiierung neuer Vorhaben jedoch stets priorisiert
werden, so dass das Bildungsbüro derzeit nicht sein volles Potential ausschöpfen
kann.