Betreff
Aufgabenanalyse 2023;
hier Bildungsbüro im FB 27
Vorlage
2024/019
Art
Beschlussvorlage

Die Aufgaben des Bildungsbüros im FB 27 werden unverändert weitergeführt.


Sachverhalt

Im Rahmen der Aufgabenanalyse 2023 ist die Verwaltung beauftragt worden, die Aufgabe „Bildungsbüro“ zu evaluieren und den Fachausschuss über das Ergebnis zu unterrichten.

 

Im Rahmen der Vorbereitung eines Haushaltssicherungskonzepts für das Haushaltsjahr 2024 ist nach der politischen Beratung am 30.03.2023 in der Personalentwicklungskommission beschlossen worden, diese Aufgabe zu evaluieren, um die Notwendigkeit der Fortführung zu prüfen. Die Evaluation findet nach Vorgaben des Fachdienstes Service und Wahlen statt.

 

1.Aufgabe

a) Ergebnisse und Wirkungen

 

Was soll mit dieser Aufgabe erreicht werden? Welches Ziel wird damit verfolgt?

Das Bildungsbüro des Landkreises Nienburg/Weser hat seit seiner „Gründung“ im Jahr 2012 mehrere organisatorische Veränderungen erfahren, was unter anderem der veränderten Förderlandschaft auf Bundes- und Landesebene geschuldet ist. Aktuell  ist das Bildungsbüro dem Fachbereich 27 zugeordnet.

Der eigentliche Auftrag, der mit der Implementierung von Bildungsbüros in Niedersachsen verbunden war, ist jedoch gleich geblieben:

Bildung hat eine Schlüsselfunktion in unserer Gesellschaft. Bildung ist die Voraussetzung für den Zugang zum Arbeitsmarkt, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und dafür, dass die Menschen eigene Beiträge für unser Land und unsere Gesellschaft leisten können.

Das Land Niedersachsen trägt einen Teil der Finanzierung in Form einer kapitalisierten Stelle. Den Bildungsbüros in Niedersachsen werden bezüglich der Aufgabenschwerpunkte keine festen Vorgaben gemacht, so dass die Landkreise sehr frei in der Ausgestaltung der Inhalte sind. Dies spiegelt sich insbesondere in der organisatorischen Ansiedlung des Bildungsbüros in der jeweiligen Verwaltung wider. So sind eine Reihe von Bildungsbüros in der Abteilung oder dem Fachdienst „Wirtschaftsförderung“ angesiedelt. Andere Bildungsbüros sind Teil des Schulamtes.

Im Landkreis Nienburg ist Aufgabe und Ziel des Bildungsbüros, vorhandene Bildungsressourcen zu nutzen, zu stärken und auszubauen, um den ländlich geprägten Landkreis Nienburg aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht (u.a. auch Fachkräftesicherung) als Wohn- und Arbeitsort langfristig attraktiv zu gestalten und zukunftsfähig aufzustellen. Die strukturierende und koordinierende Arbeit als Aufgabe des Bildungsbüros dient dazu, ganzheitliche Teilhabe an Bildung zu erfassen, diese bereitzustellen und zu ermöglichen.

Durch ein abgestimmtes Bildungsangebot der verschiedenen relevanten Institutionen und Akteur: innen, soll möglichst vielen Menschen eine gelingende Bildungsbiographie und gelungenes lebensbegleitendes Lernen ermöglicht werden. Hierfür ist es erforderlich, durch eine intensive Netzwerkarbeit die Zusammenarbeit zu stärken, um ein professionelles Übergangsmanagement zu etablieren. Dadurch werden die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt und eingesetzt.

Das Bildungsbüro ist in verschiedenen Handlungsfeldern tätig. Derzeit sind es:

-          Übergang Schule-Beruf

-          Bildungsbedarfe /Fachkräftesicherung

-          Informelle Bildung (Persönlichkeitsbildung und Heimatkunde)

-          Angebote für unterschiedliche Zielgruppen

-          Digitalisierung/digitale Bildung (Digitalität)

-          Datensammlung zum Thema Bildung

 

Zur Messung der Wirksamkeit werden Evaluationen durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse werden durch Veröffentlichungen transparent gemacht.

Die Handlungsfelder werden durch die Lenkungsgruppe Bildungskoordination, bestehend aus der Bildungskoordinatorin und dem Bildungsmonitorer, der VHS-Leitung, der Geschäftsführung des Jobcenter im Landkreis Nienburg, einer Vertretung des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung, der Leitung der IHK-Geschäftsstelle Nienburg, der Geschäftsführung der Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte, der Geschäftsführung der WIN, Vorsitz der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nienburg – Verden, einer Vertretung der Landwirtschaftskammer mit Schwerpunkt der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberberatung, die unter dem Vorsitz der Leitung des Dezernates II tagt, festgelegt und anhand aktueller Bedarfe erweitert.

 

Welche Wirkung wird tatsächlich erreicht?

Die unterschiedlichen Handlungsfelder werden – nach Rücksprache mit der Dezernentin Frau Woltert und der Lenkungsgruppe Bildungskoordination - durchgängig wahrgenommen und stellen einen laufenden Prozess dar. Die Gewichtung ändert sich anhand der Bedarfe.

 

Das Bildungsbüro hat seine Schwerpunkte in den letzten Jahren daher auf die Handlungsfelder

-          Übergang Schule-Beruf

-          Bildungsbedarfe /Fachkräftesicherung

-          Digitalisierung/digitale Bildung (Digitalität)

gelegt.

 

Zur Verdeutlichung der beabsichtigten und erzielten Ergebnisse soll folgende Ausgangssituation herangezogen werden:

Die IHK und die Kreishandwerkerschaft tragen seit Jahren öffentlich vor, dass sich aus ihrer Sicht zu wenig Schulabgänger – insbesondere mit allgemeiner oder Fachhochschulreife – für die duale Ausbildung interessieren. Zudem berichten die Teilnehmer der Arbeitsgeberorganisationen, wie auch das Jobcenter und die Agentur für Arbeit, dass die Schüler:innen keine konkrete Vorstellung über den eigenen beruflichen Werdegang – beginnend mit einer Ausbildung oder einem Studium – hätten.

Dieser Vortrag wurde zum Anlass genommen, um einer jährliche Abfrage der Schüler:innen im Landkreis Nienburg zu initiieren, die erfragt, was die Schüler:innen nach dem Ende ihrer Schulzeit vorhaben.

Auf die Ergebnisse aufbauend wurden und werden durch das Bildungsbüro in Zusammenarbeit den in der Lenkungsgruppe Bildungskoordination vertretenen Mitglieder neue Formate entwickelt oder begleitet.

Insbesondere zum Thema Berufsorientierung wurde eine Vielzahl von Formaten entwickelt, z.B.

- Digitale Lernallianzen

- digitale Ausbildungsbotschaften

- meet the expert

- Berufe schnuppern

 

Über mehrere Jahre hinweg hat im Rahmen der oben beschriebenen Umfrage des Bildungsbüro jede:r zehnte Schüler:in nicht gewusst, was er oder sie nach dem Schulabschluss machen will.

Mittlerweile sind es nur noch 4,1% der Schüler:innen, die nicht wissen, was sie nach dem Schulabschluss machen wollen.

Neben dem Handlungsfeld „Übergang Schule-Beruf“ spielt das Handlungsfeld „Bildungsbedarfe/Fachkräftesicherung“ eine sehr große Rolle in der Arbeit des Bildungsbüros. Nachdem durch eine vom Bildungsbüro initiierte und über den Verteiler der Agentur für Arbeit ausgegebene Befragung von Unternehmen ausgewertet wurde, konnte die Broschüre „Bedarf erkannt, Angebot genannt“ erstellt und an die teilnehmenden Betriebe versandt werden. Die Broschüre ist auch online abrufbar.

Neu aufgenommen wurde die Entwicklung von Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in Sozial- und Erziehungsberufen sowie die Fortentwicklung der Informationsmöglichkeiten über Weiterbildungs- bzw. Qualifizierungsangebote für Arbeitnehmer:innen und –geber:innen über einen einheitlichen Internetauftritt.

Die o.g. Maßnahmen kann man unter den Oberbegriff „Fachkräfteentwicklung“ fassen.

Daneben greift das Bildungsbüro aktuelle Bedarfe auf und entwickelt die passenden Maßnahmen. So verhält es sich mit dem Thema Digitalität. Während der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass Personen, die über geringe digitale Kompetenzen verfügten, von der Interaktion mit anderen Menschen weitestgehend abgeschnitten waren. Daraus folgte eine Befragung der Personengruppe 60+ im Kreisgebiet, die die digitalen Kenntnisse und Bildungsbedarfe abfragte. Nach Auswertung der ausgefüllten Fragebögen wurde der bereits mehrfach in der Presse beworbene Bildungsurlaub „Digitallots:in“ durchgeführt, so dass in nahezu jeder kreisangehörigen Gemeinde ein Angebot für die hilfesuchenden Bürger: innen vorgehalten werden kann.

Darüber hinaus wurden aufgrund der zurückgemeldeten Bildungsbedarfe verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, insbesondere zum „Online-Banking“ und zum „E-Rezept“.

 

b) Dienstleistungen und Angebote

 

Wie oft wird diese Aufgabe pro Jahr wahrgenommen bzw. nachgefragt

Die unterschiedlichen Handlungsfelder werden – nach Rücksprache mit der Dezernentin und der Lenkungsgruppe Bildungskoordination - durchgängig wahrgenommen und stellen einen laufenden Prozess dar. Die Gewichtung ändert sich anhand der Bedarfe. Somit unterliegen die Handlungsfelder einer fortlaufenden Prüfung durch die Akteur:innen der Lenkungsgruppe. Die Themen werden hier je nach Bedarf und Dringlichkeit neu priorisiert.

 

Das Bildungsbüro hat sich zu einem festen Ansprechpartner für die internen und externen Akteure entwickelt. Frau Eckhardt entwickelt und begleitet nicht nur die o.g. Formate, sondern wird auch zu einer Reihe von Veranstaltungen eingeladen und ist Mitglied verschiedener Netzwerke.

Exemplarisch können folgende Formate/Projekte/Arbeitsgruppen genannt werden:

- Austauschrunde der Sprachkursträger

- business4school

- Zukunftsforum (ehemals Kollaborationszentrum, DEULA)

- LAG Weserleiter

- Zukunftsregion Weserleiter plus

- CTC Lenkungsgruppe sowie Unter-AG

 

Stimmt die Definition der Aufgabe in Bezug auf das gewünschte Ziel?

Grundsätzlich stimmt die Definition der Aufgabe in Bezug auf das gewünschte Ziel überein. In den vergangenen drei Jahren lag der Schwerpunkt, wie bereits ausgeführt,  in den Handlungsfeldern Übergang Schule – Beruf und Fachkräftesicherung. Dies spiegelt die gesamtgesellschaftlichen Schwerpunkte ab. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn sich das Bildungsbüro zukünftig anderen Bereichen, wie bspw. der kulturellen Bildung oder der Demokratiebildung, mehr widmen könnte. Hierfür reichen die personellen Ressourcen jedoch nicht aus.   

 

Wie ist aus Ihrer Sicht die Kundensicht auf die Leistungen?

Die in den Handlungsfeldern entwickelten Maßnahmen sind entweder eine Reaktion auf aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen (z.B. Digitale Bildung) oder basieren auf den in der Lenkungsgruppe Bildungskoordination diskutieren Herausforderungen (Transformation, Berufsorientierung).

Die entwickelten Maßnahmen und Projekten werden gut angenommen. Durch die jährliche Schüler:innenbefragung ist zumindest messbar, dass die Projekte im Zusammenhang mit der Berufsorientierung positive Ergebnisse erzielt haben und die „Kunden“ entsprechend zufrieden sind. Auch die Rückmeldungen der Digitallots:innen und die Resonanz auf die angebotenen Kurse lassen darauf schließen, dass die Kunden sich diese Angebote benötigt haben.

 

Kann die Aufgabe eingeschränkt werden?

Die Aufgabe kann nicht eingeschränkt werden. Bildung hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Wie bereits oben angedeutet, wäre es wünschenswert, wenn die Aufgabe nicht größtenteils auf zwei Handlungsfelder begrenzt werden müsste, sondern vielmehr dem vielschichtigen Bildungsbegriff mehr Rechnung getragen werden könnte.

 

Was können wir an der Aufgabe bzw. dem Angebot zielgruppenorientiert ändern?

Die Aufgabe des Bildungsbüros, die ganzheitliche Teilhabe an Bildung zu erfassen, diese bereitzustellen und zu ermöglichen, sollte keinesfalls abgeändert werden.

Hinsichtlich der Angebote erfolgt eine kontinuierliche Evaluation der Handlungsfelder durch die Bildungskoordinatorin, flankiert durch die Dezernentin (regelmäßiger jour fixe) und die Lenkungsgruppe. Dadurch werden erfolgreiche (=wirksame) Angebote beibehalten, angepasst oder ausgebaut. An Projekten, die nicht mehr zeitgemäß sind, schon die vollständige Wirkung entfalten konnten oder aus Sicht der Lenkungsgruppe Bildungskoordination nicht wirksam sind, wird von Seiten des Bildungsbüros nicht aktiv mitgewirkt oder die Maßnahmen werden beendet.

 

Welchen Umfang soll das Angebot haben, damit es das Ausmaß gewünschter Wirkung erreicht?

Eine weitere Stelle für Projektarbeiten (Bildungsmanager: in für Projektplanung und Mittelakquise, Umsetzung von Projekten, Evaluation, z.B. Übergang Schule-Beruf, Berufe schnuppern…) ist sinnvoll, um Ideen zu verwirklichen. Der Ist-Stand an Personalstellen ist mindestens zu erhalten. Synergieeffekte sind durch eine auch weiterhin enge Verzahnung mit dem Kreismedienzentrum und der vhs sicher zu stellen.

 

Kann das Angebot wegen des Rückgangs der Nachfrage oder der Fallzahlen eingeschränkt werden?

Das Angebot kann nicht wegen eines Rückgangs oder sinkender Fallzahlen eingeschränkt werden. Es ist auch nicht ersichtlich, inwiefern beim Thema Bildung, die Nachfrage zurückgehen sollte. Vielmehr zeigt sich, dass der Bedarf stetig gewachsen ist. Hier gilt es Prioritäten in der Bearbeitung der Handlungsfelder zu setzen.

 

Kann das Angebot entfallen, weil es von einem Dritten angeboten wird? Müssen wir unser Angebot zurückfahren, weil wir übererfüllen? Welcher Schaden/welches Risiko besteht, wenn es nicht mehr angeboten wird?

Es gibt keine vergleichbaren Angebote und es findet keine Übererfüllung statt. An Dritte kann das Angebot nicht ausgelagert werden. Das Bildungsbüro profitiert von seiner Anbindung an die Kreisverwaltung und den damit vertrauensvollen Austausch.

Es gibt keine vergleichbare Institution im Landkreis, die die strukturierende und koordinierende Tätigkeit des Bildungsbüros wahrnimmt. Ergebnisse / Wirkungen sowie Dienstleistungen/Angebote würden somit entfallen. Auf die spezifischen Bedürfnisse der Bürger:innen und Unternehmen im Landkreis Nienburg könnte nicht mehr eingegangen werden und passende Angebote könnten nicht entwickelt werden. Es wäre fraglich, dass der Landkreis Nienburg aus gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht als Wohn- und Arbeitsort langfristig attraktiv gestaltet würde und es würde die Chance verpasst, den Landkreis zukunftsfähig aufzustellen. Für die Außenwirkung des Landkreises ist das Bildungsbüro somit ein effektives Instrument, um die Relevanz des Bildungsthemas öffentlichkeitswirksam anzugehen.

 

c) Prozesse/Strukturen

In welcher Form müssen wir diese Aufgabe/Dienstleistung anbieten?

Lässt sich die Aufgabe durch den Einsatz von Technik/Prozessoptimierungen effizienter erbringen?

Die Aufgabe an sich lässt sich nicht durch den Einsatz von Technik / Prozessoptimierungen effizienter erbringen. Jedoch können technische Tools eine Erleichterung darstellenDie vom Bildungsbüro betriebene Netzwerkarbeit kann durch den Einsatz von Technik/Prozessoptimierungen nicht effizienter erbracht werden. 

 

Wie lässt sich die Aufgabe strategisch unter Standard-/Produktanpassungen/Leistungsverzeichnis oder Setzung von Prioritäten optimaler ausrichten?

Eine Prioritätensetzung erfolgt kontinuierlich, dadurch ist die Aufgabe optimal  ausgerichtet.

 

Müssen wir alles selber machen?

Die in den Handlungsfeldern erarbeiteten Maßnahmen werden nicht ausschließlich vom Bildungsbüro umgesetzt. Die durch das Bildungsbüro aufgebauten internen und externen Kooperationen werden zur bestmöglichen Erfüllung des Maßnahmenziels eingebunden und in die Verantwortung genommen. Somit werden die Ressourcen der Netzwerkpartner vom Bildungsbüro genutzt. Die Bildungskoordinatorin ist aber die Schnittstelle bei den Bildungsprozessen in den genannten Handlungsfeldern.

 

Sind interne Kooperationen erforderlich, sinnvoll oder möglich?

Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum, der vhs und der Regionalentwicklung. Eine interne Lenkungsgruppe (bestehend aus den FBLen des Dez. II sowie der FBL Regionalentwicklung und des Jobcenters) existiert seit Mai 2023. Diese wird durch die Bildungskoordinatorin moderiert.

 

Wie gestalten sich Schnittstellen und wie können sie reduziert/besser abgestimmt werden?

Es gibt gute kommunikative Wege, die etabliert sind. Arbeit an Schnittstellen ist Kernaufgabe des Bildungsbüros. 

 

 

Kann die Leistung durch interkommunale Zusammenarbeit optimiert bzw. wirtschaftlicher erbracht werden?

Eine engere Verzahnung mit der Bildungsarbeit in den Kommunen ist zielführend und wird, z.B. beim Projekt Digitallots:innen, bereits praktiziert. Ein wirtschaftlicher Vorteil für den Landkreis  ist dadurch (derzeit) in ersten Ansätzen beim Projekt Digitallots:innen in einzelnen Kommunen durch deren Sach- und Personaleinsatz gegeben.

Die Mitwirkung in überregionalen Netzwerken wird bereits betrieben. Zum Beispiel erfolgt zur Fachkräftesicherung die Zusammenarbeit bei REK Weserbergland+.

Eine Zusammenlegung der Aufgabe ist aufgrund der lokalen Besonderheiten und der Stärkung des lokalen Raums nicht möglich.

 

Welche Kooperationen sind mit Externen erforderlich, sinnvoll und möglich?

Die vom Bildungsbüro identifizierten Bildungsbedarfe kann oftmals nicht mit den eigenen Ressourcen begegnet werden. Zudem weisen auch die Mitglieder der Lenkungsgruppe auf Bildungsbedarfe hin. Daher werden externe Kooperationen von Anfang mitgedacht, um so die eigene Aufgabe bestmöglich zu erfüllen und die Ziele zu erreichen.

 

Das Bildungsbüro arbeitet mit den Fachbereichen des Dezernates zusammen und daher über die eigenen Netzwerke auf eine Vielzahl von Kooperationspartnern zurückgreifen, z.B.    die Mitglieder der Lenkungsgruppe Bildungskoordination, das RZI - Regionale Beratungs- und Unterstützungszentren Inklusive Schule, NLQ – Niedersächsisches Landesinstitut für Qualitätsentwicklung, Bildungsträger: innen, Kommunen, MigrantInnenselbstorganisationen, Schulen u.v.a.

 

Welche Dritten können diese Leistung auch anbieten?

Der Verwaltung sind keine Anbieter bekannt.

 

Was haben Sie konkret wann unternommen, um mit Dritten zu kooperieren?

Um mit Dritten zu kooperieren gibt es proaktives Aufsuchen vorhandener Arbeitskreise, Initiierung von neuen Arbeitskreisen sowie Vernetzung vorhandener Arbeitskreise um Synergieeffekte zu schaffen und Doppelungen zu vermeiden.

 

Welches Ergebnis hatten die Gespräche mit Dritten?

Die entstandene Vernetzung trägt dazu bei, dass im Rahmen von neuen Projekten, die zur Erfüllung der Aufgabe beitragen, auf neue Kooperationspartner zurückgegriffen werden kann und somit die zu erledigenden Aufgaben und Kosten auf mehrere Kommunen/Behörden/Institutionen verteilt werden.

 

Können wir bei der Projektgestaltung von anderen Kommunen, Privaten oder anderen Institutionen lernen?

Ein Lerneffekt erfolgt durch den Austausch mit anderen Bildungsbüros, v.a. aber durch die Zusammenarbeit mit der Transferagentur Niedersachsen.

Weiterhin trägt der kontinuierliche Austausch mit den Kooperationspartnern zu neuen Impulsen bei.

 

d) Ressourcen

 

Wie hoch ist die finanzielle Gestaltbarkeit bei der Aufgabe?

Im Wesentlichen werden nur die Personalkosten aus dem Haushaltsprodukt getragen und seit 2024 auch der Mitgliedsbeitrag für die Transferagentur. Bei der Umsetzung der Maßnahmen der verschiedenen Handlungsfelder ist man auf die Produkte der Fachbereiche, finanzielle Beteiligung der Kooperationspartner und Landes- bzw. Bundesförderung angewiesen.

Die finanzielle Gestaltbarkeit hängt also von der Bereitschaft Dritter ab.

 

Sind die beteiligten Personen ausreichend qualifiziert?

Die beteiligten Personen sind ausreichend qualifiziert.

 

Wie wird die Aufgabe finanziert?

Die Finanzierung läuft als kapitalisierte Stelle für die Bildungskoordinatorin durch das Kultusministerium des Landes Niedersachsen, Bildungsmonitorer und Verwaltungsstunden werden durch Eigenmittel des LK (vhs-Etat, FB 27) aufgebracht.

 

Können (zusätzliche) Ressourcen innerhalb und außerhalb für die Aufgabe generiert werden?

Siehe Frage zur finanziellen Gestaltbarkeit.

Bislang wurden von Förderprogrammen Abstand genommen, die eine Aufstockung des Personals des Bildungsbüros nach sich gezogen hätte, da hier immer eine Eigenbeteiligung des LK erforderlich (z.B. beim Förderprogramm Bildungskommune) gewesen wäre.

 

Wird das Angebot durch gesetzliche Vorgabe in der Wirtschaftlichkeit begrenzt? D.h. werden Alternativen ausgeschlossen, die eine noch wirtschaftlichere Leistungserstellung erlauben würden?

Es gibt keine vergleichbaren Alternativen zum Angebot.

 

 

2. Bewertung der Verwaltung

Das Bildungsbüro ist, wie oben ausführlich dargestellt, ein wesentliches gestaltendes Element der Bildungslandschaft im Landkreis und hat Schnittstellenfunktion innerhalb und außerhalb der Kreisverwaltung, wie sich insbesondere an der internen und externen Lenkungsgruppe zeigt. Die wahrgenommenen Aufgaben dienen neben Bildungsfragen zum Thema lebenslangen Lernens auch der Gewinnung und Sicherung von Fachkräften. Personell ist das Bildungsbüro im Vergleich zu anderen Landkreisen eher schwach aufgestellt, erfüllt dennoch vollumfänglich seine Aufgaben und ist niedersachsenweit von der Transferagentur Niedersachsen als best practise in Veröffentlichungen publiziert worden. Auch die Auszeichnung „Bildung mit Plan“ wurde von der Transferagentur bereits an den Landkreis dank der Arbeit des Bildungsbüros verliehen. Die Aufgabe Bildungsbüro sollte somit fortgeführt werden. Aufgrund der geringen Stellenanteile muss bei der Initiierung neuer Vorhaben jedoch stets priorisiert werden, so dass das Bildungsbüro derzeit nicht sein volles Potential ausschöpfen kann.