Das Gremium empfiehlt die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes „Bildungscampus Berliner Ring“.
Sachverhalt
Im Sommer 2018 erhielt die
Verwaltung den Auftrag zu überprüfen, ob durch eine Zusammenführung von
Maßnahmen am kreiseigenen Standort Berliner Ring und eine gemeinschaftliche
Betrachtung der Bedarfe der Berufsbildenden Schulen (BBS), der Integrierten
Gesamtschule (IGS) und der Volkshochschule (VHS) Synergieeffekte generiert
werden können, die das Angebot der drei Schulen stärken und ggf. den Zugang zu
Fördermitteln eröffnen.
HINTERGRUND
Dem vorausgegangen war im
Jahr 2016 der Arbeitskreis zur Schulentwicklungsplanung für das öffentliche
berufsbildende Schulwesen im Landkreis Nienburg/ Weser, dessen Arbeit in der
Empfehlung mündete, zunächst ein Raumprogramm für den A-Trakt zu entwickeln
(2016/045). Auf Grundlage des im Februar 2017 vom Ausschuss für die
berufsbildenden Schulen beschlossenen Raumprogramms (2017/045) wurden im Rahmen
einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten zur Sanierung bzw. zum Abriss und
Neubau des A-Traktes untersucht und die Kosten verglichen. Das Ergebnis wurde
dem Ausschuss für die berufsbildenden Schulen und dem Ausschuss für Liegenschaften
in einer gemeinsamen Sitzung im November 2017 präsentiert (2017/222). Da die
Studie u.a. den wirtschaftlichen Vorteil eines Neubaus gegenüber einer
Sanierung bestätigte, wurde vom ABS der Beschluss gefasst, einen Neubau zu
empfehlen und die Kosten in die mittelfristige Investitionsplanung aufzunehmen
(2018/087). Infolgedessen beauftragte der Ausschuss für Liegenschaften die
Verwaltung im Juni 2018 mit der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für
einen Bildungscampus am Standort Berliner Ring (2018/138).
Gemeinsam mit dem
Planungsbüro scheuvens + wachten plus aus Dortmund erfolgte im Jahr 2019 die
dialogorientierte Erarbeitung eines solchen Konzeptes.
METHODIK UND BISHERIGER BERATUNGSGANG
Die Erarbeitung des
städtebaulichen Entwicklungskonzepts für den Bildungscampus Berliner Ring
erfolgte aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher, unter Umständen konkurrierender
Interessen und Ansprüche an die Nutzung und Gestaltung der Gebäude und des
engeren städtebaulichen Umfeldes als dialogorientierter Prozess. Hierbei nimmt
der organisierte und moderierte Austausch projektrelevanter Akteure eine entscheidende
Rolle ein. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei der Entwicklung und Fortschreibung
von Bedarfsprogrammen für die verschiedenen Nutzer. Ziel war es, mit dem hierbei
erarbeiteten Entwicklungskonzept eine konsensfähige und perspektivisch
angelegte Handlungs- und Entscheidungsgrundlage zur weiteren Entwicklung der
Flächen am Berliner Ring zu erhalten.
Im Rahmen von zwei Nutzer-
und einem Politikworkshop wurden Gestaltungsgrundsätze erarbeitet,
Interessenlagen und Entwicklungsoptionen ermittelt, räumlich funktionale
Synergieeffekte identifiziert und belastbare Raum- und Funktionsprogramme
benannt. Teilnehmer der Nutzerworkshops waren neben Vertretern der Berufsbildenden
Schulen und der Integrierten Gesamtschule auch die Volkshochschule. Beim
Politikworkshop hatten Vertreter aus Politik und Verwaltung des Landkreises und
der Stadt Nienburg/ Weser Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion an drei
thematisch unterschiedlichen „Marktständen“.
Ergänzt wurden diese
gemeinsamen Workshops durch Gespräche zwischen Verwaltung, Planer und den
verschiedenen Akteuren. Zudem wurde eine Fortschreibung der Machbarkeitsstudie
zum Neubau des A-Traktes veranlasst, da sich die Grundlagen hierfür im
Planungsprozess verändert hatten.
Auch der Ausschuss für
Liegenschaften wurde fortlaufend in den Prozess eingebunden. Nachdem bereits
beim Politikworkshop im März verschiedene Varianten des Entwicklungskonzeptes
präsentiert worden waren, hatte das Gremium bei seiner Sitzung im Juni 2019
Gelegenheit, über das Zwischenergebnis zu diskutieren und eine favorisierte
Variante zu benennen (2019/080). In der darauf folgenden Sitzung im September
wurde nochmals über den bis dahin erreichten vertieften Planungsstand berichtet
(2019/146).
Die Fortschreibung der
favorisierten Variante des Entwicklungskonzeptes, die Realisierungsabschnitte
und der zugehörige Kostenrahmen wurden in der Sitzung am 14.11.2019
präsentiert. Mit dem Beschluss des Gremiums konnten die erforderlichen Mittel
in den Haushalt 2020 sowie die mittelfristige Investitionsplanung aufgenommen
werden.
ECKPUNKTE DER PLANUNG
Im Verlauf des Prozesses
wurden folgende Eckpunkte herausgearbeitet, die als städtebauliche Setzungen
den Rahmen für die Planung bilden:
- Aus Kostengründen wird von der Errichtung eines Parkhauses zum
jetzigen Zeitpunkt Abstand genommen. Auf dem Grundstück im Meerbachbogen
wird ein ebenerdiger Parkplatz errichtet, der möglicherweise zu einem
späteren Zeitpunkt zu einer Parkpalette aufgestockt werden kann. Um so
viele Stellplätze wie möglich bereitstellen zu können, werden die
bestehenden Parkflächen im Quartier bestmöglich optimiert.
- Der Neubau des A-Traktes wird auf der Fläche hinter dem D-Trakt
errichtet und enthält sowohl die Verwaltung als auch Allgemeine und
Fachunterrichtsräume (im Folgenden als E-Trakt bezeichnet). Hier entsteht
der neue Haupteingang der BBS.
- Ergänzt wird der neue E-Trakt um einen Gebäudeteil, der eine
Cafeteria oder Mensa enthält. Diese soll von der BBS und den älteren
Schülern der IGS genutzt werden. Das genaue Betriebskonzept soll im Rahmen
der Phase 0 entwickelt werden.
- Um mit dem Neubau des E-Traktes beginnen zu können, müssen
zunächst die Reihenhäuser abgerissen werden.
- Nach Fertigstellung des E-Traktes werden der alte A-Trakt, die
Cafeteria und das ehemalige Hausmeisterhaus am Berliner Ring (Altbauten
BBS) abgerissen.
- Für die Volkshochschule wird an Stelle des alten A-Traktes ein
neues Gebäude realisiert.
- Statt eine Aula als Versammlungsstätte in das BBS Gebäude zu
integrieren, wird eine Mehrzweckhalle neben der Volkshochschule errichtet,
mit der sowohl die Bedarfe der Volkshochschule, der BBS und der IGS als
auch der Kreisverwaltung gedeckt werden sollen.
- Der Neubau der Zweifachsporthalle wird als freistehendes Gebäude
auf dem derzeitigen Schülerparkplatz der BBS realisiert.
- Die Sanierung der BBS Sporthalle wird im Anschluss an die
Errichtung des Neubaus der Zweifachhalle durchgeführt, da diese für die
Dauer der Sanierung als Ausweichfläche benötigt wird.
- Der Vorplatz der BBS am Berliner Ring, die Erschließungsstraße
entlang der BBS, die Höfe zwischen den einzelnen Trakten der BBS und der
Vorplatz der IGS werden zu einer autofreien Campuspassage umgestaltet, in
der lediglich Lieferverkehr zulässig ist.
- Eine grundlegende Verbesserung der Verkehrssituation kann bei den
derzeitigen Eigentumsverhältnissen nicht erreicht werden. Jedoch würde
sich die Situation innerhalb des Schulgeländes durch die Einrichtung der
Campuspassage deutlich verbessern.
Im Rahmen der Überprüfung der
Grundflächen wurde die grundsätzliche Vereinbarkeit der Planung mit dem
Bauplanungsrecht überprüft (Ermittlung des Maßes der baulichen Nutzung und
Abgleich der ermittelten Zahlen mit den Vorgaben des B-Plans).
Außerdem wurde die
Machbarkeitsstudie für den Neubau des A-Traktes aus dem Jahr 2017 auf Basis der
neuen Grundlagen fortgeschrieben und der Kostenrahmen aktualisiert. Hierbei
wurden auch die technischen Rahmenbedingungen für den Abriss des A-Traktes, der
die Technikzentrale für die gesamte BBS enthält, einer grundsätzlichen
Plausibilitätsprüfung unterzogen.
REALISIERUNGSSTUFEN
Der erarbeitete Plan für die
Realisierungsstufen gibt einen ersten Überblick über die mögliche zeitliche
Umsetzung der Maßnahmen.
Die einzelnen Teilprojekte
wurden fünf Realisierungsstufen zugeordnet, die aufeinander aufbauen. Jede
Phase ist dabei in sich geschlossen (siehe Anlage 1 und 2). Außerdem sollte
sich die Reihenfolge der Maßnahmen, die mit dem „E-Trakt“ im Kern des Quartiers
beginnen, von dort aus möglichst nach außen entwickeln und so die
Beeinträchtigung des Betriebs in den bestehenden Gebäuden so weit wie möglich
reduzieren.
Insgesamt streckt sich die
Umsetzungsplanung über einen Zeitraum von rund 10 Jahren. Über die Umsetzung
der Einzelmaßnahmen wird dabei politische jeweils gesondert zu beraten sein.
Phase 0
Im Rahmen der Phase 0 müssen
zunächst Maßnahmen umgesetzt werden, die als Vorbereitung für die folgenden
Realisierungsstufen notwendig sind.
Zunächst ist es erforderlich,
auf dem Grundstück im Meerbachbogen einen neuen Parkplatz zu errichten. Dieser
wird als Ausgleichsfläche für den Schülerparkplatz benötigt, auf dem in der
folgenden Phase die Baustelleneinrichtungsfläche für die dann folgenden
Neubauten eingerichtet wird.
Außerdem müssen in dieser
Phase die Reihenhäuser hinter der BBS abgerissen werden, um anschließend den
Neubau des E-Traktes auf dieser Fläche errichten zu können.
Phase 1
Der zweiten Phase sind in
erster Linie die in direktem Zusammenhang mit dem Neubau des E-Traktes
stehenden Maßnahmen und der Neubau der IGS Sporthalle zugeordnet. Sie weisen
eine große gegenseitige Abhängigkeit auf und sollten deshalb gemeinsam geplant
und dementsprechend ausgeführt werden. Für die Vergabe der Planungsleistungen
bietet sich die Durchführung eines Architektenwettbewerbs an. Die vorgesehene
Struktur sieht zunächst die gemeinsame Vergabe der Planung und Durchführung
folgender Teilprojekte vor:
- Neubau IGS Sporthalle
- Neubau E-Trakt einschl. Cafeteria
- Neugestaltung Campuspassage, -platz und BBS Höfe
- Neubau Parkplatz IGS Sporthalle einschl. Zuwegung
- Abriss Altbauten BBS
Die Planung des E-Traktes und
der Cafeteria wird voraussichtlich ca. zweieinhalb Jahre dauern. Hierbei muss
auch genügend Zeit für die Durchführung der beim Schulbau mittlerweile üblichen
Phase 0 berücksichtigt werden, in deren Zusammenhang u. a. die Frage nach dem
Konzept für eine Cafeteria bzw. Mensa geklärt werden muss.
Nach derzeitigem
Kenntnisstand könnte parallel hierzu der Neubau der IGS Sporthalle geplant und
durchgeführt werden. Andernfalls wäre der Bau erst deutlich später möglich. Bei
der Planung der Halle müssen auch die durch die folgenden Bauabschnitte hervorgerufenen
Änderungen, u. a. im Bereich der Trassenführung für Haus- und
Sicherheitstechnik, berücksichtigt werden.
Die verbleibende
Parkplatzfläche wird nach Fertigstellung der Sporthalle als Baustelleneinrichtungsfläche
für die dann folgenden Abschnitte benötigt. Die Zufahrt zur Baustelle könnte
vom Meerbachbogen aus über die kleine Straße entlang der BBS Sporthalle
erfolgen, über die dann auch die Ausfahrt Richtung Ziegelkampstraße möglich
wäre. In dieser Richtung könnte die Straße auch für den normalen Verkehr
geöffnet bleiben, um eine Ableitung des Parksuchverkehrs vom Meerbachbogen aus
zu ermöglichen (Einbahnstraße). Für die Kreuzung von Fußgänger- und Baustellenverkehr
im Bereich der künftigen Campuspassage sind mehrere Lösungen denkbar, die im
Rahmen der Planung konkretisiert werden müssen.
Im Rahmen des dann folgenden
Neubaus des E-Traktes und der Cafeteria ist auch die Verlegung der
Technikzentrale aus dem alten A-Trakt heraus erforderlich. Dieser Aspekt wurde
bei der Fortschreibung der Machbarkeitsstudie durch das Büro pfitzner moorkens
architekten in Zusammenarbeit mit Theurich + Klose Beratende Ingenieure GmbH
bereits grundsätzlich überprüft und bei der Ermittlung des Kostenrahmens
berücksichtigt. Die endgültige technische Lösung kann erst im Rahmen der
Planung definiert werden. Es wird jedoch unumgänglich sein, in diesem
Zusammenhang Arbeiten an den Leitungen und Kabeln im Verlauf der jetzigen
Schulstraße durchführen zu müssen. Da die Straße im Zuge der hierfür
erforderlichen Erdarbeiten geöffnet werden muss, scheint es die
wirtschaftlichste Lösung zu sein, anschließend die Neugestaltung der
Campuspassage und des Campusplatzes durchzuführen. Die Außenanlage östlich des
E-Traktes sollten nach Abschluss der Bauarbeiten zunächst mit einfachen Mittel
wiederhergestellt werden. Das Regenrückhaltebecken östlich der BBS und die
parallel verlaufende Feuerwehrzufahrt, die aus dem Metallbaugelände
herausgezogen wird, müssen im Zusammenhang mit dem Neubau des E-Traktes
angelegt werden. Auch der neue Hof zwischen D- und E-Trakt muss nach dessen
Errichtung hergestellt werden. Um die frisch angelegten Flächen nicht
anschließend wieder durch schweres Gerät zu beschädigen, sollte im Zusammenhang
mit der Neugestaltung der Campuspassage auch der Hof zwischen C- und D-Trakt
hergerichtet werden.
Nach Abschluss sämtlicher
Bauarbeiten, die im Zusammenhang mit der Errichtung des E-Traktes stehen, muss
die Baustelleneinrichtungsfläche zurückgebaut und der Parkplatz an der IGS
Sporthalle sowie die Zufahrt neu angelegt werden. Auch der Weg entlang der BBS
Sporthalle wird in Folge des mehrjährigen Baustellenverkehrs grundlegend
saniert werden müssen.
Parallel hierzu kann im
vorderen Bereich der BBS der Rückbau des A-Traktes, der Cafeteria und des
ehemaligen Hausmeisterwohnhauses am Berliner Ring beginnen. Für die
Baustelleneinrichtung (insbesondere Flächen für das Sortieren, Schreddern und
den Abtransport des Bauschutts) wird voraussichtlich ein Großteil der
Freifläche Richtung Berliner Ring benötigt. Im Anschluss an die Arbeiten
besteht entweder die Notwendigkeit, die Fläche wiederherzurichten, oder mit der
dritten Phase des Bildungscampus zu beginnen.
Neben den oben aufgeführten
Teilprojekten sind auch die Sanierung der BBS Sporthalle und der Lehrküchen der
Phase 1 zugeordnet worden. Für beide Projekte sind zum jetzigen Zeitpunkt noch
keine detaillierteren Aussagen möglich, als dass der Handlungsbedarf nach
jetzigem Kenntnisstand keinen Aufschub bis zum Ende aller anderen Projekte
ermöglicht. Weder für die Sporthalle noch die Lehrküchen, deren Sanierung eine
Erneuerung der gesamten Haustechnik des D-Traktes Süd bedeuten könnte, kann zu
diesem Zeitpunkt eine verlässliche Aussage über die Kosten gemacht werden. In
welcher Tiefe die Planung dieser Maßnahmen im Rahmen der Phase 1 erfolgt und
wie die Ausführung zeitlich einzuordnen ist, muss im weiteren Projektverlauf
geklärt werden. Es wird deshalb vorgeschlagen, zur Feststellung des konkreten
Bedarfes zunächst die Durchführung von Bestandsaufnahmen, einschl. der
Erstellung von Sanierungskonzepten, in Auftrag zu geben.
Phase 2
Auf Grund der räumlichen Nähe
zwischen der Mehrzweckhalle und der Volkshochschule sowie deren direkter
Nachbarschaft zum C-Trakt sollte die Errichtung der beiden Gebäude gleichzeitig
erfolgen. Im Gegensatz zu einer aufeinander folgenden Errichtung der beiden
Gebäude wird auf diese Weise wird eine gegenseitige Beeinträchtigung vermieden
und die Zeit der Störung des C-Traktes halbiert.
Die Gestaltung des Vorplatzes
Richtung Berliner Ring, der Außenanlagen um die Neubauten herum, die Errichtung
des Regenrückhaltebeckens westlich des C-Traktes sowie der noch fehlende
westliche Teil der Campuspassage wären der folgerichtige zweite Schritt dieser
Phase.
Phase 3
Im Anschluss an die
Neugestaltung des westlichen Bereichs des Campus muss zur Optimierung der
Flächen für den ruhenden Verkehr der Parkplatz vor der BBS Sporthalle neu
angelegt werden.
Als zweiter Abschnitt dieser
Maßnahme erfolgt die Sanierung der Zubringerstraße einschl. evtl.
erforderlicher Optimierungsmaßnahmen wie einer Kurvenaufweitung.
Phase 4
Als Abschluss der
Transformation des Schulstandortes Berliner Ring zum Bildungscampus Berliner
Ring könnte im letzten Schritt die Neugestaltung der Außenanlagen östlich der
BBS erfolgen.
Auch die weitere bauliche
Entwicklung der BBS kann zu diesem Zeitpunkt, unter Berücksichtigung der in den
kommenden zehn Jahren gewonnen Erkenntnisse und identifizierten Bedarfe, neu
bewertet werden.
KOSTENRAHMEN
Mit dem vorliegenden
Kostenrahmen ist nun auch eine erste Einschätzung der einzelnen Maßnahmen sowie
der finanziellen Dimensionen des gesamten Bildungscampus möglich. Den
angegebenen Werten liegen überschlägige Berechnungen auf Grundlage der
Gebäudeflächen und dem Abgleich mit vergleichbaren Projekten zugrunde.
Stufe |
Teilprojekt |
Kosten Teilprojekt |
Gesamtkosten |
Phase 0 |
Neubau Parkplatz Im
Meerbachbogen |
1.200.000 € |
1.470.000
€ |
Abriss Reihenhäuser
Berliner Ring* |
270.000 € |
||
Phase 1 |
Neubau Sporthalle IGS |
4.800.000 € |
37.200.000
€ |
Neubau E-Trakt |
24.800.000 € |
||
Neubau Cafeteria |
2.300.000 € |
||
Neugestaltung
Campuspassage, -platz u. BBS Höfe |
3.800.000 € |
||
Neubau Parkplatz IGS
Sporthalle einschl. Zuwegung |
500.000 € |
||
Abriss Altbauten BBS |
1.000.000 € |
||
Sanierung Lehrküchen BBS |
unbekannt |
||
Sanierung Sporthalle BBS |
unbekannt |
||
Phase 2 |
Neubau Volkshochschule |
6.800.000 € |
15.200.000
€ |
Neubau Mehrzweckhalle |
5.500.000 € |
||
Neugestaltung Vorplatz
Berliner Ring |
2.900.000 € |
||
Phase 3 |
Umbau Parkplatz BBS
Sporthalle |
700.000 € |
2.000.000
€ |
Sanierung Zubringer
Ziegelkampstraße |
1.300.000 € |
||
Phase 4 |
Neugestaltung Außenanlagen
östlich der BBS |
1.600.000 € |
1.600.000
€ |
Sonstige bauliche
Weiterentwicklung BBS |
unbekannt |
Die angegebenen Kosten
berücksichtigen den Preisstand zum 2. bzw. 3. Quartal 2019. Die derzeitige
durchschnittliche Baukostenentwicklung zeigt einen jährlichen Anstieg von ca.
4-5 Prozent. Auf Grund des frühen Projektstadiums muss von einer
Kostenschwankungsbereite von mindestens +/- 10 Prozent ausgegangen werden. Bei
den angegebenen Kosten wurde ein Sicherheitszuschlag in Höhe von 10% berücksichtigt.
Den angegebenen Werten liegen
überschlägige Berechnungen auf Grundlage der Gebäudeflächen, multipliziert mit
Kostenkennwerten, zugrunde. Zusätzlich erfolgte ein Abgleich der so ermittelten
Summen mit vergleichbaren Projekten.
Für den Neubau des E-Traktes und
der Cafeteria sowie den Abriss der Altbauten liegen die Kosten aus der
Fortschreibung der Machbarkeitsstudie für den A-Trakt des Büros pfitzner
moorkens architekten in Zusammenarbeit mit Theurich + Klose Beratende
Ingenieure GmbH aus September 2019 vor. Hierbei wurden auch die Zusatzkosten
für die Verlegung der Technikzentrale berücksichtigt.
Die Neugestaltung/Sanierung
der Außenanlagen (Campuspassage und - platz, BBS Höfe, Parkplätze, Straßen,
Wege, Grünflächen etc.) wurde in Bauabschnitte unterteilt und den verschiedenen
Phasen so zugeordnet, dass die Abschnitte in sinnvollem Zusammenhang mit den
hochbaulichen Teilprojekten umgesetzt werden können. Art und Umfang sind jedoch
über die reinen Flächenangaben hinaus noch nicht weiter definiert worden. Auch
hier wurden Kostenkennwerte für die Ermittlung des Kostenrahmens verwendet. In
den einzelnen Realisierungsphasen kann dann der tatsächlich geplante Umfang
diskutiert und festgelegt werden.
ANMERKUNGEN DES AUSSCHUSSES FÜR LIEGENSCHAFTEN
Im Rahmen der Beratung des in
der Sitzung des Ausschusses für Liegenschaften am 14.11.2019 präsentierten
Entwicklungskonzeptes, wurden folgende Anmerkungen geäußert, die im weiteren
Projektverlauf überprüft bzw. berücksichtigt werden sollen:
- Bei der Planung des Parkplatzes im Meerbachbogen soll überprüft
werden, ob die Möglichkeit zur (späteren) Aufstockung mit Parkpalletten
besteht und ob die Vorkehrungen hierfür bereits bei der Errichtung des
Parkplatzes berücksichtigt werden können.
- Bei der Planung des Bauablaufs für die Phase 1 soll überprüft
werden,
a)
ob die zeitliche
Abfolge der Errichtung der IGS Sporthalle und des E-Traktes beibehalten werden
kann bzw. eine frühere Fertigstellung des E-Traktes möglich ist.
b)
wie die
Verkehrsströme und die Lenkung des Baustellenverkehrs während der Bauphase
optimiert werden können.
- Im Rahmen der Planung des E-Traktes sollte darauf geachtet werden,
dass
a)
die Cafeteria so
angeordnet wird, dass die Weglängen (insbesondere aus dem C-Trakt) nicht zu
lang werden.
b)
der Campus mit einem ganzheitlichen Leitsystem
ausgestattet wird, das die Besucherströme bereits im Bereich des Berliner Rings
und der Ziegelkampstraße lenkt.
c)
die Anzahl der
zur Verfügung stehenden Parkplätze bei der Planung möglichst optimiert wird und
eine ausreichende Anzahl an Ladesäulen berücksichtigt wird.
WEITERE SCHRITTE
Die finale inhaltliche und
redaktionelle Ausarbeitung des Entwicklungskonzeptes soll bis Ende Februar 2020
erfolgen. Dem Beschluss des Ausschusses für Liegenschaften (2019/207) folgend,
wird in der gemeinsamen Sitzung am 18.02.2020 die Beteiligung der
Schulausschüsse stattfinden. Der Volkshochschulbeirat wird am 03.03.2020
ebenfalls die Möglichkeit zur Diskussion haben, bevor das Konzept dem Kreistag
am 20.03.2020 zur Beschlussfassung vorgelegt wird.
Nach dem Beschluss des
Kreistages soll noch im Jahr 2020 mit der Planung der Maßnahmen der Phase 0 und
der Vorbereitung und Durchführung eines Architektenwettbewerbs für die Teilprojekte
der Phase 1 begonnen werden. Darüber hinaus sollen im Rahmen einer
Bestandsaufnahme für die BBS Lehrküchen und Sporthalle die konkreten
Sanierungsbedarfe ermittelt werden. Die haushaltrechtlichen Voraussetzungen
hierfür sind mit dem Beschluss des Haushalts 2020 geschaffen worden. Weitere
Mittel werden entsprechend der mittelfristigen Investitionsplanung in den
Haushalten der Folgejahre in Ansatz gebracht. Der Eckwertebeschluss für den Bildungscampus
kann auf Grundlage des Konzeptes ab dem Jahr 2021 nicht mehr eingehalten
werden.
Im Rahmen der gemeinsamen
Sitzung des Ausschusses für die allgemein bildenden Schulen und des Ausschusses
für die berufsbildenden Schulen am 18.02.2020 soll eine Zusammenfassung des
Entwicklungskonzeptes präsentiert werden.
Außerdem sollen weitere
Anmerkungen und Hinweise zusammengetragen werden, die im weiteren Projektverlauf bzw. den einzelnen
Umsetzungsphasen geprüft und ggf. berücksichtigt werden sollen.
Anlagen:
·
Anlage 1:
Zeitplan Realisierungsstufen
·
Anlage 2: Übersicht
Realisierungsstufen
·
Anlage 3:
Präsentation aus der Sitzung des AfL vom 14.11.2019